Archiv 2007
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Nürnbergs Henker kennengelernt Am 17.03. unternahm der Bürgerverein Grabengärten mit weit über 30 Mitgliedern und Freunden einen Halbtagesausflug in die fränkische Metropole nach Nürnberg. In Nürnberg angekommen, sorgte dann unser "Reiseführer" des Tages G. Seifert mit E. Schmitt für eine erste Überraschung. Beide ließen es sich nicht nehmen, die Gäste mit Sekt und Häppchen in "ihrer" Stadt, willkommen zu heißen. Anschließend ging es weiter zu einer besonderen Nürnberger Sehenswürdigkeit, dem sog. "Handwerkerhof'. Umrahmt von Türmen und Mauern der mittelalterlichen Stadtmauer bieten hier u. a. Zinngießer, Lederrnacher, Glasschleifer, Gold- und Silberschmiede und weitere Handwerker in bildschönen kleinen Fachwerkhäusern ihr Können dar. Anspruchsvolles Kunstgewerbe und schönes Holzspielzeug fehlten ebenso wenig wie die reich geschmückten Schaufenster mit handbemalten Ostereiern. Weiter ging es dann der Königsstraße entlang bis zur Lorenzkirche. Hier gingen die Zeiler, entgegen dem Touristenstrom, zum ehemaligen Katharinenkloster, das jetzt als Open-Air-Konzertsaal dient. Vorbei an der Insel Schütt und dem Heilig-Geist-Spital kam man dann am Hauptmarkt an. Bei kaltem und teilweise recht windigem Wetter waren die meisten Nürnbergbesucher froh, dass der Reiseführer im "Bratwurst-Röslein" Plätze zum Abendessen vorbestellt hatte. Mit einem dunklen Bier und guten Essen stärkten sich die Grabengärtler nun für die bevorstehende Nachtführung mit der berufsmäßigen Nürnberger Nachtwächterin. Diese erwartete uns am Schönen Brunnen mit stilgetreuer Kleidung, Hellebarde und einem Kerzenlicht. Da es so langsam in Nürnberg dunkler wurde, und auch etliche Zeiler selbst Kerzenleuchter von zu Hause mitgebracht hatten, wurde so manch zittriger Schatten an die Häuserwände geworfen, was richtig romantisch wirkte. Ganz und gar nicht romantisch, wie uns die Nachtwächterin in ihren Geschichten erzählte, war das Leben dagegen in alter Zeit. Es konnte einem schon Angst und Bange werden von den Erzählungen aus dem Leben eines Nürnberger Henkers, der über 380 Menschen köpfte und weitaus mehr durch das "hochpeinliche Verhör" führte. Ganz zum Schluss konnte die Nachtwächterin noch mit einem Gedicht des berühmten Sohnes der Stadt, Hans Sachs, aufwarten. |