Ausflüge 2023
Wie schon seit vielen Jahren unternahm der Bürgerverein Grabengärten auch heuer wieder mit einem bequemen Reisebus der zuverlässigen und erfahrenen Fa. Bengel-Reisen einen Mehrtagesausflug. Diesmal ging es ins Nachbarland Tschechien, genauer nach Südböhmen.
Erstaunt war die Reisegruppe darüber, wie wenig man doch über den direkten Nachbarn wusste und wie viele Ortschaften im wahrsten Sinne des Wortes „böhmische Dörfer“ waren.
Nach einer kurzen Anreise von 3½ Stunden erreichte man die erste Station, die sehr interessante Groß- und Bierstadt Pilsen die man mit einer ortskundigen Reiseleiterin ausgiebig erkundete. Da genügend Zeit blieb, die böhmische Küche zu testen, machten sich die Reisenden gut gestärkt auf die Weiterfahrt nach Budweis, dem Standort für die folgenden 3 Nächte.
Nach dem Abendessen im guten, zentrumsnahen Hotel (es waren lediglich 10 Minuten fußläufig zum Marktplatz) konnte auf eigene Faust noch die Umgebung erkundet werden, bevor man in der hoteleigenen Sky-Bar auf dem Dach in fröhlicher Runde sich noch einen „Absacker“ genehmigte.
Nach dem ausgiebigen Frühstücksbuffet wurde die Gruppe von einer jungen, hübschen und mit lustigem Akzent gut deutschsprechenden Fremdenführerin namens Theresa in Empfang genommen, an die man sich in den nächsten 3 Tagen bestens gewöhnte (oder wie sie sagte „gewohnte“).
Zunächst gab es eine kurzweilige Führung durch die alte tschechische Stadt an der Moldau, einer Stadt des Biers, der Kunst – und vor allem des Studentenleben. Die anschließende Freizeit gab Gelegenheit in einer der vielen Brauerei-Biergärten dem Budweiser Bier zuzusprechen. Das Schloß Hluboka, welches nachmittags besucht wurde, ist wahrlich ein bauliches Kleinod. Die Wände, Böden und die Inneneinrichtung sind fast vollständig in Holz ausgeführt. Nicht umsonst wird es das böhmische Neuschwanstein genannt.
Am nächsten Tag begleitete Theresa die Grabengärtler auf eine ausgedehnte Böhmerwaldfahrt mit interessanten Stationen am Lipno-Stausee, in Rosenberg und dem kleine Bilderbuchdorf Holasovice, 15 km westlich von Ceske Budejovice (Budweis), in dem nicht einmal zweihundert Menschen leben. Der Ort, dessen Geschichte sich bis ins 13. Jh. zurückverfolgen lässt, repräsentiert mit seinen ca. 60 Häusern und Gehöften einen bäuerlichen Barockstil des 18. bis 20. Jahrhunderts, wie er in dieser Geschlossenheit sonst kaum anzutreffen ist. 1998 wurde Holasovice deshalb in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Später galt es, das nächtliche Budweis zu erkunden.
Der letzte Tag brachte das absolute Highlight, einen Besuch der Unesco-Weltkulturerbestadt Krumau (Krumlov). Krumau liegt eingebettet in die grünen Hügeln des Böhmerwaldes in einem Talkessel an einer Schleife der Moldau, die den Ort durchtrennt. Die Altstadtgassen sind gesäumt von historischen Gebäuden im Renaissance- und Barockstil, die nach aufwendigen Restaurationen in neuem Glanz erstrahlen. Der Rundgang durch die kleine südböhmische Stadt fühlte sich an wie eine Reise in längst vergangene Zeiten. Der gesamte Ortskern ist bei der UNESCO als Kulturdenkmal gelistet. Die Grabengärtler waren begeistert von diesem böhmischen Kleinod.
Auf der Heimfahrt, mit Einkehr bei der Brauerei Winkler, waren sich die Vereinsmitglieder und die zahlreichen mitreisenden Nichtmitglieder einig, eine äußerst erlebnisreiche Fahrt in unser so unbekanntes Nachbarland zu einem attraktiven Reisepreis erlebt zu haben.
Der Bürgerverein Grabengärten führte am diesjährigen Ostermontagsausflug 36 Teilnehmer in den Bayerischen Wald. Ziel war der kleine Ort Arnbruck bei Viechtach mit seiner "Innovationsglashütte", an die ein ganzer Freizeitpark mit großen Einkaufsflächen angeschlossen ist. Dort leben und arbeiten rund 170 Mitarbeiter als kreative Brückenbauer zwischen Glas, Natur und Menschen. Es sind Kunsthandwerker, Künstler, Kaufleute, Dekorateure, Floristen oder Tierpfleger. Das "Glasdorf Weinfurtner" ist der größte Arbeitgeber in der näheren Umgebung und liegt im Zentrum der sogenannten "Glasstraße" im Bayrischen Wald, eingebettet in der wunderschönen Landschaft des Zellertals.
Nachdem die Zeiler Besucher angekommen waren, begaben sich die meisten in die eingegliederte parkähnliche Anlage, um sich bei einem kleinen Spaziergang die Beine zu vertreten, zumal auch das relativ gute Wetter bei Sonnenschein und leichter Bewölkung dazu einlud. Bei diesem Rundgang konnten schon erste Eindrücke gesammelt werden. U.a. konnte man das über 20 m lange und 7 m Breite Holzschiff bewundern, welches als Unterkunft für die Tiere des kleinen Streichelzoos dient. Das Schiff war einst die Hauptattraktionen der Landesgartenschau in Deggendorf 2014. Vom ebenfalls im Park liegenden "Weinberg" (ein künstlich aufgeschütteter Hügel) hatte man einen großartigen Ausblick über das ganze Gelände, zu dem auch ein kleiner See mit immer wechselnden Wasserfontänen und einer riesigen Osterkerze gehörte.
Etliche Fahrtteilnehmer besuchten auch eine Vorführung am Glasofen in der Glashütte, wobei sich einer der Glasbläser mit den Gästen angeregt unterhielt und immer einen flotten Spruch auf den Lippen hatte. Im Haupthaus "Vier Jahreszeiten" konnte man dann alles bestaunen und kaufen, was möglicherweise Haus und Garten verschönt. Farbig-leuchtende Seidenblumen, unzählige Wohnaccessories – und auch viele originelle Glaskreationen, die man so noch nie gesehen hatte. Wer schon für das nächste Weihnachtsfest plant, der konnte im 2. Stock den ganzjährig geöffneten Weihnachtsmarkt besuchen. Hier waren etliche Schwibbögen und viele verschiedenen Krippen sowie unzählige Weihnachtskugeln in allen Variationen zu bewundern. Auch die Liebhaber von "Metall im Garten" kamen voll auf ihre Kosten. Ganz überwältigt von der Vielzahl des Gezeigten erholten sich einige unserer Gruppe im Restaurant bei einen Glas Wein oder Bier oder in der Eisdiele "MuhKuh" bei einem Eiskaffee oder einer Eiskugel. Auch eine kleine Brotzeit in Form eines "Leng Zelten" aus dem Holzbackofen, mit frischen Kräuterquark bestrichen schmeckte etlichen Grabengärtlern vorzüglich. Man kann es nicht glauben, dass das Glasdorf noch vor fünfzig Jahren ein kleiner Bauernhof war.
Nach über drei Stunden eines anregenden Aufenthalts machte sich die Zeiler Reisegruppe dann wieder auf dem Rückweg, um in Bad Kötzting eine vorangemeldete und bestätigte Führung in einer Bärwurzerei zu erleben. Was dann aber geschah war bisher einmalig bei den zahlreichen Busreisen des Vereins. Mit den Worten: "Reisebusse nehmen wir hier nicht an, ihr könnt gleich wieder umkehren!" wurden wir empfangen und mussten unverrichteter Dinge unsere Heimfahrt fortsetzen. Man kann auch sagen: "Wir haben wegen Reichtum geschlossen!" Dass dann auf der Weiterfahrt auch noch unser Reisebus anfing, verdächtige Geräusche von sich zu geben (Getriebe? Motor?), passte auch noch ins Bild. Zum Glück konnte unser gewiefter Busfahrer den Schaden nach wenigen Kilometern selbst beheben, so dass unserem verdienten Abendessen beim Winklerbräu in Velburg nichts mehr im Wege stand. Gegen 21 Uhr trafen dann die Reiseteilnehmer mit einem lachenden (Glasdorf) und weinenden (Bärwurzerei) Auge wieder in Zeil ein. Zum Schluss noch ein Dankeschön an unseren vorzüglichen Busfahrer Stefan Strätz vom Busunternehmen Bengel und an alle Mitreisenden für ihre Pünktlichkeit.