2010: Herbstwanderung
In diesem Jahr wurde die Wanderung in Oberfranken durchgeführt. Auf unserer Anreise mit City Bus und Privat-PKW begrüßte uns zuerst der Staffelberg. Bei herrlichem Sonnenschein boten die steil abfallenden Felsen einen tollen Anblick. Dann erblickten wir links auf der Höhe das Kloster Banz und auf der rechten Talseite die Basilika Vierzehnheiligen. Diese Anblicke im Gottesgarten am Obermain sind schon von besonderer Schönheit. Bald darauf war der Ausgangspunkt unserer Wanderung, das frühere Kloster Langheim erreicht. Langheim - Lichtenfels - Mistelfeld - Langheim, das war der Rundweg den wir uns ausgesucht hatten.
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Nach einiger Zeit erreichten wir unter riesigen Eichen den früheren Gerichtsplatz des Klosters Langheim. Hier wurden in alter Zeit alle anfallenden Auseinandersetzungen verhandelt und Recht gesprochen. Danach führte unser Weg durch den Wald. Teilweise auf weichen Matten machte es richtig Spaß zu gehen. Um die Mittagszeit wollten wir 19 Grabengärtler dann unsere mitgebrachte Brotzeit verzehren. Dazu war ein Platz unter Bäumen mit Tisch und mehreren Bänken ausersehen. Jedoch als der Platz für uns sichtbar wurde, welch ein Schreck: Es war bereits eine Gruppe mit ca. 15 Leuten da, die genau wie wir hier Brotzeit machen wollten. Nach dem ersten Schreck sprach unser Wanderführer Werner (Kühl) die Leute an. Und zwar mit "Hallo Leute, so geht das aber nicht, wir haben bereits vor 14 Tagen diesen Platz für uns reservieren lassen, sie können sich also nicht so breit machen." Man hat sich arrangiert, und einige Plätze frei gemacht. Die Gruppe kam, wie sich herausstellte, vom Untermain aus Haibach. Nachdem verschiedene Gedanken und Spirituosen ausgetauscht waren, zogen die Haibacher Wanderer weiter. Jetzt kamen Dagmar (Klauer), Elfi (Wirth), Martina (Schuster) und Gisela (Brech) auf die Idee, ein Heubad zu nehmen, wohlgemerkt kostenlos. Auf der Wiese nebenan lagen Heuhaufen, und darauf wurde es sich bequem gemacht.
Dann wurde zum Aufbruch geblasen. Unser nächstes Ziel war Mistelfeld. Dieser Ort macht einen gepflegten Eindruck. Selten sahen wir schönere blühende Vorgärten oder Balkone.Der Paul (Klauer) hatte schon länger gemurrt, dass es kein Bier gab. Jetzt kam seine Zeit. An der Sportplatz-Gaststätte wurde mit einigen Maß Bier der Durst gelöscht. Frisch gestärkt ging es dann nach Klosterlangheim. Dort wartete bereits unser 2. Vorstand und Verpflegungsfahrer Gerd (Säger). Er hatte alles mitgebracht, was man zum Kaffee trinken braucht. Leckeren Kuchen, besorgt von Edeltraud (Kühl), Kaffee und Tee. Selbst einen Rosenstrauß für den Tisch hatte er nicht vergessen.Danach besuchten wir ein kleines Museum im Ort. Dort ist ein großes Modell der barocken Klosteranlage aufgebaut. Ende des 18. Jahrhunderts erreichte das Kloster seine höchste Blüte. Im Besitz waren unter anderem 19.215 Tagwerk Felder, 5.095 Morgen Wiesen und Gärten. 10.387 Morgen Wald. 269 Höfe, Huben und Mühlen. 20 Zehntscheunen und 4 Brauereien. Bauzeugen der Abtei Langheim sind bis heute der Langheimer Hof in Bamberg auf dem Domberg, die Basilika Vierzehnheiligen oder der Mönchshof in Kulmbach. Die einstige Pracht wurde dann im Laufe der Säkularisation zerstört. Gebäude und Liegenschaften wurden vom Staat versteigert oder verkauft. Große Teile der Klosteranlage wurden als Steinbruch genutzt und abgerissen. Die Geschichte der Zisterzienser in Langheim findet damit ihr Ende. Sehr beeindruckt verließen wir das Museum in Richtung Bad Staffelstein. In einem Landgasthof, bei einem guten Essen klang der Tag aus.
(Text: Werner Kühl)
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